Lange Zeit wurde um den Krankenhausstandort Marbach (Neckar) intensiv gerungen. Am vergangenen Montag (07. Juli 2025) wurde bekannt, dass die Geschäftsleitung der RKH, welche sich in Trägerschaft des Landkreises befindet, von den ursprünglichen Plänen Abstand nehmen muss.
Der kommunale Gesundheitsversorger steht mit dem Rücken zur Wand. Steigende Kosten, stagnierende Einnahmen und ein hoher Investitionsbedarf fordern die Kreiskliniken heraus. In der Folge entsteht ein immer größer werdendes Betriebskostendefizit, welches durch den Landkreis und seine Kommunen aufgefangen werden muss. Im Rahmen umfassender Konsolidierungsmaßnahmen muss das Unternehmen auch einige Projekte auf den Prüfstand stellen.
Im ehemaligen Marbacher Krankenhaus, in dem derzeit eine Geflüchteten-Unterkunft neben einer extern vergebenen Praxis und einer Belegbettenabteilung untergebracht ist, sollte einst ein Gesundheitscampus samt Pflegeschule entstehen. Nun wird die RKH nicht mehr als Investor zur Verfügung stehen. Für das Gesamtkonzept des Klinikenverbunds ist der Standort schlichtweg zu teuer, der Abmangel zu hoch.
Mit dem Rückzug der RKH endet eine Hängepartie, die für Stadt und Beteiligte zunehmende Unsicherheiten mit sich brachte. Aus unserer Sicht steckt im Abschied der RKH nun eine Chance, echte Entwicklungsmöglichkeiten zu nutzen und das Krankenhausgelände mit seinem attraktiven Standort in eine zukunftsträchtige Nutzung zu überführen.
Konkrete Aussagen zur Zukunft des Standorts können noch nicht getroffen werden. Die Geschäftsleitung der Kliniken hat uns allerdings versichert, hierzu intensive Gespräche zu führen.