Der Sozialausschuss des Ludwigsburger Kreistags diskutiert auf Antrag der CDU-Fraktion am heutigen Freitag (21. November) über die Einführung der Ehrenamtskarte im Landkreis.
Die Kreistagsfraktion der Grünen sieht in der Ehrenamtskarte nicht das richtige Mittel, um die Engagierten im Kreis zu unterstützen. Personal und Geld sind an anderer Stelle besser eingesetzt.
Bei der Ehrenamtskarte handelt es sich um ein jüngst eingeführtes Programm des Landes Baden-Württemberg. Die Idee: Als Dankeschön bekommen ehrenamtlich tätige Personen einen Ausweis, mit dem die Benutzenden in bestimmten Einrichtungen einen vergünstigten Eintritt erhalten. Mit dem „Bonbon“ sollen Menschen motiviert werden, ehrenamtlich tätig zu sein.
„Die Ehrenamtskarte ist eine grundsätzlich gute Idee. Die Einführung passt aber nicht zur Haushaltskrise“, ist sich Rainer Breimaier, sozialpolitischer Sprecher der grünen Kreistagsfraktion, sicher. Weiter führt er aus: „Ironisch gesagt stehen langfristig die Kosten für eine Verwaltungsstelle im Landratsamt einem ermäßigten Eintritt in der Staatsgalerie gegenüber. Da stimmt die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht.“
Das Problem: In den Vereinen geht der Papierkram erst los, wenn für jede und jeden ein Schaffensnachweis von mindestens 200 Stunden Arbeit im Jahr erstellt werden muss. Als wäre das nicht genug, müssen die Akten im Landratsamt von einer Verwaltungsfachkraft geprüft werden, um die Ehrenamtskarte befristet auszustellen. Diese Personalkosten übernimmt zwar das Land, allerdings nur befristet auf zwei Jahre.
Mit Blick auf die aktuelle Haushaltsdebatte betont Fraktionsvorsitzende Doris Renninger: „Der Landkreis sollte sich aktuell nicht noch mehr Aufgaben aufbürden. Mit jedem Euro, den der Kreis ausgibt, steigen die Abgaben der Kommunen. Wenn das am Ende dazu führt, dass die Gelder für die Vereinsförderung vor Ort gestrichen werden, hat keiner gewonnen.“