Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Ludwigsburger Kreistag hat am vergangenen Samstag (13. September) ausführlich über die Zukunft des Stadtbahn-Projekts „Lucie“ im Kreis Ludwigsburg diskutiert. Die Fraktion erwartet, dass noch dieses Jahr die Entscheidung gefällt werden wird,wie es mit dem Gesamtprojekt weitergeht.
„Die Ludwigsburger Stadtbahn ist ein Jahrhundertprojekt und der wichtigste Baustein für die Verkehrswende in der Region. Die einmalige Chance, den öffentlichen Nahverkehr in und um Ludwigsburg nachhaltig zu verbessern, darf nicht vertan werden“, äußert sich Grünen-Fraktionsvorsitzende Doris Renninger und gibt damit den Tenor ihrer Fraktion wieder. Immer wieder sind die Planungen zur Stadtbahn in den vergangenen Wochen kritisiert worden. Technische Herausforderungen und politische Befindlichkeiten machen dem Projekt aktuell zu schaffen.
Fabian Obenland, stv. Fraktionsvorsitzender und Sprecher der Grünen im Ausschuss für Umwelt und Technik, gibt zu bedenken: „Wenn die Stadtbahn erstmal da ist, sind alle froh drum. Das zeigt der Blick in andere Städte. Die positive städtebauliche Entwicklung in Heilbronn wäre ohne die Stadtbahn gar nicht denkbar gewesen.“ Doch zeigt sich darin ein entscheidender Knackpunkt. Ein voreiliger Beschluss, ausschließlich den Streckenast nach Markgröningen zu forcieren, macht aus dem Stadtbahn-Projekt einen Zubringer zur S-Bahn. In der Folge werden Verkehrsströme bewusst um Ludwigsburg herum gelenkt. „Wer Leben in die Stadt bringen will, muss auch mit der Bahn ohne Umstieg in die Innenstadt fahren“, konkretisiert Obenland.
Die jüngst durch den Zweckverband Stadtbahn vorgelegte Alternativroute ist ein grundsätzlich durchdachtes Konzept und erfährt als sinnvolles Verkehrsprojekt weiterhin die Unterstützung der Grünen. Aus Sicht der Fraktion ist die zentrale Gelingensbedingung, dass die Strecke nicht einseitig in Ludwigsburg endet, sondern eine durchgehende Verbindung von Markgröningen bis Pattonville schafft. Auch solle die Erweiterungsoption durch die Ludwigsburger Innenstadt ergebnisoffen diskutiert werden.