Liebe Freundinnen und Freunde,
es scheint so, als befinden wir uns mitten in einer Zeit des großen Umbruchs. Schon lange geht es im Kern nicht mehr „nur“ um den politischen Wettbewerb. Es geht um den Kampf um das System. Jene Staatsform, die wir liberale Demokratie nennen – die wir schätzen mit ihrer Verfassung, ihrer Freiheit, ihrer Rechtsstaatlichkeit, ihrer Gleichberechtigung von Mann und Frau, ihrem Schutz vor Andersdenkenden und Minderheiten– steht auf dem Spiel.
Ohne Frage, man darf mit der politischen Situation unzufrieden sein, mit Parteien oder Beschlüssen. Sorgen muss es uns aber machen, dass immer mehr Menschen nicht mehr an die liberale Demokratie glauben. Wenn Elon Musk seine Verschwörungstheorien verbreitet, dann stehen eine Menge Menschen am Rand und nicken. Nicht, weil diese auf gleiche Art dem Irrglauben nachhängen, sondern weil die liberale Demokratie scheinbar nicht mehr „Alternative“ genug ist.
Die Menschen auf der Straße haben vielleicht nicht immer die Begriffe, um die Probleme unserer Zeit adäquat zu beschreiben. Doch haben sie freilich einen sensiblen Sinn dafür, was im Land passiert. Wenn ich nach vier Jahren Berufspolitik eines gelernt habe, dann ist es, dass die Menschen weitaus mehr spüren und wissen über die politischen Verhältnisse, als man ihnen zutrauen mag.
Die Wahrheit ist: das Geschäftsmodell Baden-Württembergs, die Art wie wir in den letzten Jahrzehnten gewirtschaftet und Wohlstand aufgebaut haben, wankt. Gerade junge Menschen merken, dass es immer schwerer wird, sich etwas Eigenes aufzubauen. Viele machen sich ernsthafte Sorgen um ihre Sicherheit und die Sicherheit des Landes angesichts des Kriegs in Europa. Sie quälen ökonomische Sorgen und merken, dass der Staat sich im bürokratischen Kleinklein verliert.
In dieser Zeit erwarten die Menschen handlungsfähige, starke Parlamente, die bereit sind, auch harte Richtungsentscheidungen zu treffen. Die Menschen erwarten, dass Politik sich selbst nicht so wichtig nimmt, sondern das Interesse des Landes voranstellt. Menschen erwarten, dass man Worten vertrauen kann. Dass wir einen Weg aus der Dauerverbreitung medialen Irrsinns im Netz finden.
Und dennoch bin ich zuversichtlich. Es gibt die mutigen Bürgerinnen und Bürger im Ländle, die anpacken und mit ihren Ideen dafür sorgen, dass Baden-Württemberg kein fossiles Industriemuseum wird. Menschen, die nicht danach schauen wo jemand herkommt, sondern wo jemand hinmöchte.Für diese Menschen möchte ich Politik machen. Deshalb gehe ich auch dorthin, wo „der Grüne“ nicht mit offenen Armen empfangen wird, wo die Lebensrealität härter ist; um mit den Menschen in unserem Land zukunftsfähige Bündnisse zu schmieden.
Mit diesem Leitmotiv habe ich in den vergangenen vier Jahren Politik gemacht. Meine Fraktion hat mich zum wirtschaftspolitischen Sprecher ernannt. Eine wichtige Funktion, um die grüne Idee in die Unternehmen im Land zu tragen. In der grünen Landtagsfraktion habe ich mir Respekt und im Wahlkreis Vertrauen erarbeitet.
Mit einem breiten Veranstaltungsprogramm haben wir auf uns aufmerksam gemacht – nicht nur, wenn die Wahl ansteht. Wir haben Debatten thematisiert, welche die Menschen umtreiben. Und einen direkten Draht zwischen den Menschen und den Entscheidern geschaffen. Gemeinsam haben wir in Bietigheim-Bissingen, Besigheim und Marbach ein starkes Zeichen für eine vielfältige Gesellschaft gesetzt.
Wenn auch die Welt da draußen immer verrückter wird, dann müssen wir vor unserer Haustür dafür sorgen, dass Verlässlichkeit und Zusammenarbeit hier das Leben der Menschen prägen. Deshalb macht das Land seriöse Politik, sorgt um seine Kommunen, setzt auf Dialog mit den Bürgern und den Unternehmen. Dafür steht die Methode Kretschmann. Die großen Themen gehen wir, geht ihr (!), im Kleinen an. Vor Ort betreiben wir Klimaschutz und Klimaanpassung. Vor Ort schweißen wir die Menschen zusammen, setzen der Einsamkeit etwas entgegen, fördern Begegnungen.
Wir befinden uns am Beginn der Schicksalsjahre unserer Demokratie. Noch ein letztes Mal wird die Brandmauer halten. Wenn wir die Menschen in diesem Land davon überzeugen wollen, dieses politische System, diesen Begriff von Freiheit nicht abzuwählen, dann müssen wir es jetzt tun. Ich möchte Euch anbieten, derjenige zu sein, der für Euch auf Menschen zugeht, der Gräben zuschüttet, der Brücken baut und Scheuklappen ablegt.
Deshalb möchte ich erneut für meine Heimatantreten: Ich möchte Euer Kandidat für die Landtagswahl 2026 in unserem Wahlkreis Bietigheim-Bissingen sein und das Direktmandat für uns Grüne verteidigen.
Ich bitte deshalb um Euer Vertrauen und freue mich über Eure Unterstützung.
Euer Tayfun
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Die Nominierungsveranstaltung für den Wahlkreis Bietigheim-Bissingen findet am Donnerstag, den 13. März 2025 in Besigheim statt.