Liebe Freundinnen und Freunde,
seit 2019 bin ich gewähltes Mitglied des Ludwigsburger Gemeinderats. Bei der Kommunalwahl 2024 ist es uns als Bündnis 90/Die Grünen gelungen, die stärkste Fraktion zu bleiben – auch wenn die Stimmverluste insgesamt schmerzhaft waren.
Auf kommunaler Ebene habe ich mich von der ersten Stunde an für den Klimaschutz im Bauausschuss des Ludwigsburger Gemeinderats eingesetzt. Die Auswirkungen der Klimakrise sind die soziale Frage dieses Jahrhunderts. Von den Extremwetterereignissen sind vor allem die Länder des globalen Südens betroffen. Bereits während meines Freiwilligenjahres nach dem Abitur in Uganda habe ich sehen müssen, wie Überschwemmungen und fehlende Infrastruktur zu menschlichen Katastrophen führen. Auch bei uns in Deutschland sind finanzschwächere Haushalte am stärksten betroffen. Die Landeshauptstadt Stuttgart, in der ich arbeite, wird eine der heißesten Großstädte Europas werden. Besonders die Stadtviertel im Kessel werden sich dabei am stärksten erhitzen, während die Halbhöhenlagen eventuell noch verschont bleiben.
Diese Gerechtigkeitsbrille habe ich bei Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen immer auf. Mit dem Klimaschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg geht „THE LÄND“ voran. Wichtig ist mir, dass politische Maßnahmen im Klimaschutz die Belange von Geringverdienenden und Menschen mit wenig Vermögen berücksichtigen. Die Wende in der Politik – ob Mobilitäts-, Strom- oder Wärmewende – muss uns schneller gelingen. Dafür setze ich mich auch im Aufsichtsrat der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim ein.
Soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz sind auch entscheidend beim Bauen. Wir brauchen mehr sozialen Wohnraum und müssen uns gleichzeitig fragen: Wie viel Quadratmeter können wir uns noch leisten? Beim Wohnen muss Fläche gerechter verteilt werden, Bodenversiegelung gestoppt und Flächen sogar entsiegelt werden – so wie es nach Jahren zähen Ringens mit dem Arsenalplatz gelungen ist. Auch hier war die Unterstützung des Landes wichtig. Hohe energetische Anforderungen, bezahlbarer Wohnraum und qualitätvolle Architektur können zusammengehen. Die Übertechnisierung, die mit komplizierter und teurer technischer Gebäudeausrüstung Einzug gehalten hat, kann durch einfache, ressourcenschonende und den Menschen einbeziehende Bauweisen ersetzt werden. Im Bauausschuss wie auch zeitweise im Ludwigsburger Gestaltungsbeirat setze ich mich für ein ganzheitlich nachhaltiges Bauen ein. Dabei lege ich der Stadtverwaltung immer wieder den Werkzeugkasten der Wohnungspolitik des Landes Baden-Württemberg vor. Sie müssen ihn nur nutzen.
Die Mobilitätswende wird uns saubere und grünere Innenstädte schaffen. Sie darf gerade in Baden-Württemberg nicht verschlafen werden. Die ohnehin stattfindende wirtschaftliche Transformation lässt sich nicht aufhalten. Es gilt, die wirtschaftlich gute Ausgangslage unseres Bundeslandes zu nutzen, um neue Wirtschaftszweige aufzubauen. Dazu gehören für mich Umwelttechnik, Gesundheitswirtschaft und auch die Kreativwirtschaft, die in Ludwigsburg stark vertreten ist. Als Förderer von GreenTech-Start-ups habe ich in einer früheren beruflichen Station die Gestaltungslust und Wirtschaftskraft von jungen Unternehmer*innen erlebt. Da steckt viel Potenzial, das wir hegen und pflegen sowie noch weiter heben sollten.
Das Engagement bei Bündnis 90/Die Grünen ist ein Einsatz für eine vielfältige, zukunftsfähige und gerechte Gesellschaft. Die demokratischen Errungenschaften sind leider keine Selbstverständlichkeit. Daher ermutigt es mich, wenn aus unseren Reihen große Kundgebungen und viele kleine Aktionen gegen Rechtsextremismus organisiert werden. Für Vielfalt und Zusammenhalt stehe ich als Grüner ein.
Ein Lichtblick der letzten Kommunalwahl war das starke Abschneiden der Frauen in unserer Fraktion. An vielen Stühlen kleben leider immer noch Männer, die die Welt verbrennen. Ich bin überzeugt, dass mehr Frauen in Verantwortung unserer Gesellschaft guttun. Gleichzeitig müssen die strukturellen Benachteiligungen und die Gefährdung von Frauen konsequenter angegangen werden. Ein zweites Frauenhaus im Landkreis ist dabei längst überfällig.
Der Wahlkreis 12 hat einiges zu bieten. Als Grundschüler habe ich Tamm kennengelernt, als Oberministrant war ich in Asperg aktiv. Nach meinem Studium der Geoökologie in Tübingen und Kapstadt bin ich nach ein paar Jahren wieder in meine Geburtsstadt Ludwigsburg zurückgekehrt. Gerne bin ich am Leudelsbach zu Fuß oder an der Rems mit dem Rad unterwegs.
Mit meiner Zweitkandidatur für diesen Wahlkreis will ich mich für eine starke grüne Stimme aus Ludwigsburg im nächsten Landtag einsetzen und Silke im Wahlkampf unterstützen. Sie macht als unsere Abgeordnete einen großartigen Job – und das soll auch in Zukunft so bleiben.
Herzliche Grüße
Euer Florian